Cello statt Gesang
Konzert im Rathaus Münster

Ein gut gelauntes Publikum konnte Regierungs-
präsident Jörg Twenhöven im münsterschen
Rathausfestsaal zum Konzert zugunsten der
Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V begrüßen.

Daran änderte auch der Umstand nichts, dass die
6-Zylinder ihren Auftritt aus Krankheitsgründen
kurzfristig absagen mussten. Statt A-cappella-
Gesang gab es Musik für Violoncello und Klavier,
gespielt vom „Duo Piatschello".

Dabei präsentierten sich Cellistin Carolin Schröder
und ihr Klavier-Partner Kazuyuki Ogimoto in den
„Phantasiestücken" op. 73 von Robert Schumann
bestens aufeinander eingespielt. Besonders gefiel
die klangliche Ausgewogenheit zwischen perlenden
Arpeggien des Flügels undden melancholischen
Kantilenen des Cellos.

Ludwig van Beethovens Cello-Sonate op. 102 Nr. l
gelang gleichermaßen verträumt und konzentriert.
Das „Allegro vivace" stellte mit seinen vielen Pausen
hohe Ansprüche ans Zusammenspiel. Kein Problem
für das Duo, ebenso wie die abwärts galoppierenden
Unisono-Tonleitern.

Nach der Pause: Stücke aus dem Bereich der leichten
Klassik und Salonmusik, allen voran ein geschmeidiger
„Schwan" aus dem „Karneval der Tiere" von Camille
Saint-Saens. Die beschwingten Werke aus der Feder
Charlie Chaplins und Robert Schumanns eingängige
„Stücke imVolkston" sorgten für Schlussapplaus,
für den sich die Musiker mit zwei Zugaben bedankten.

• Burkhard Schmitt